Der negative Imperativ wird im Tschechischen mit der unvollendeten Aspektform des Verbs gebraucht – dem sogenannten Imperfekt. Heißt der positive Imperativ z.B. řekni! (dt. Sage!), wie im Satz Řekni mi to! (dt. Sage es mir!), so lautet der negative Imperativ zu řekni nicht analog neřekni!. Der Satz *Neřekni mi to! ist demnach ungrammatisch.
Um einen negativen Imperativ zu bilden, müssen wir zunächst die perfektive Verbform řekni in die imperfektive Verbform umwandeln. Diese lautet říkej. Dann bilden wir mit Hilfe des Präfix ne die Negation davon und erhalten neříkej. Danach gibt es nichts Einfacheres als ‘Sage es mir nicht’ ins Tschechische mit Neříkej mi to! zu übersetzen.
Jetzt aber trotz aller Negation: Říkej to dál! ( Sage es weiter!)
Das ist wohl eher so eine Art “Faustregel”, die in geschätzt 80% der Fälle zutrifft aber eben nicht immer. So sieht man schon an dem Beispiel “Říkej to dál!”, dass auch von imperfektiven Verben positive Imperative gebildet werden können. Ebenso gibt es manchmal auch von perfektiven Verben negative Imperative, die haben dann meist die Bedeutung einer Warnung, etwa: “Jen na to nezapomeň!” (Vergiss das bloß nicht).
@Francin: “Jen na to nezapomeň!” ist ein schönes Gegenbeispiel. Da hat ein wahrer Experte gesprochen.
Danke für deinen Kommentar.